Lee van Cleef

Lee van Cleef
(* 9. Januar 1925 in Somerville, New Jersey, USA, † 14. Dezember 1989)

Lee van CleefSchurke vom Dienst: Western-Inventar Lee Van Cleef (mit Linda Veras) Über Nacht wird aus dem Mann mit dem scharf geschnittenen, Wetter gegerbten Gesicht, dem finsteren Blick, der Hakennase und dem unvermeidlichen, tief ins Gesicht gezogenen Hut ein Star. Das geschieht, als Sergio Leone ihn neben dem noch weniger bekannten Clint Eastwood in der Hauptrolle eines Western besetzt, der überdies auch noch auf einem japanischen Kultfilm beruht. Doch das Unwahrscheinliche passiert: "Für eine Handvoll Dollar" nach Akira Kurosawas "Yojimbo" wird, wie auch der ein Jahr später gedrehte Folgefilm "Für ein paar Dollar mehr", ein Riesenerfolg. Und als Leone 1966 seinen meisterhaften Western "Zwei glorreiche Halunken" dreht, ist Lee Van Cleef wieder dabei. Von nun an braucht er die Westernklamotten nicht mehr abzulegen; in den nächsten Jahren zählt er zum festen Personal im Italowestern.

Lee van Cleef kommt als Sohn holländischer Auswanderer auf einer Farm in New Jersey zur Welt. Der Vater war zunächst Buchhalter, dann Farmer, die Mutter Sängerin. Lee Van Cleef geht nach seinem Schulabschluss mit 18 zur Marine und lässt sich nach Kriegsende auf einer Farm nieder. Später managt er ein Sommercamp, arbeitet als Bücherrevisor und Journalist. Ohne die Absicht, Schauspieler zu werden, tritt er in einer Reihe von Amateurgruppen auf und wird schließlich 1950 von Joshua Logan für eine 15-monatige Tournee mit "Mr. Roberts" engagiert.

Das Kino folgt bald danach, als Stanley Kramer ihn für die Rolle des Banditen Jack Colby engagiert. Das war einer der vier gesetzlosen Gesellen, gegen die der wackere Gary Cooper in Fred Zinnemanns Western "Zwölf Uhr mittags" (1952) antritt. In etwa 100 Kinofilmen und über 200 TV-Spielen bleibt er der Schurke vom Dienst. Meist sind es Western, darunter auch anspruchsvolle wie John Sturges' "Zwei rechnen ab" (1957), Henry Kings "Bravados" (1958) oder "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" (1961) von John Ford, der ihn auch in seiner Episode von "Das war der Wilde Westen" (1961) besetzt. Doch erst der Italowestern mit seiner Vorliebe für ausgesprochen miese Gestalten wie etwa als "Sabata" gab ihm die Möglichkeit, über Nebenrollen hinauszugehen.

1969 nimmt er nach langer Zeit und hartnäckigen Ablehnungen wieder eine Rolle in einem amerikanischen Film an: In "Barquero" von Gordon Douglas spielt er an der Seite von Warren Oates; kurz ist er in "Der Todesritt der glorreichen Sieben" von George McCowan (1972) zu sehen. Ein paar Jahre später begegnet man ihm in John Carpenters eindringlichem Großstadt- und Science-Fiction-Western "Die Klapperschlange" (1980).

Lee Van Cleef war lange mit der Sängerin Joan Miller verheiratet, die ihm zuliebe die Karriere aufgab und drei Kinder aufzog. 1964 heiratete er in dritter Ehe die Konzertpianistin Barbara Greer. Lee Van Cleef drehte bis zu seinem Tod im Dezember 1989 außerdem eine Vielzahl von Fernsehfilmen und Serien. Er starb an einem Herzanfall.


Filme

  • 12 Uhr mittags, Western, USA 1952
  • Dinosaurier in New York, Horror, USA 1953
  • Die Jungen Löwen, Kriegsfilm, USA 1958
  • Zwei glorreiche Halunken, Western, Italien, Spanien 1966
  • Der Todesritt der glorreichen Sieben, Western, USA 1972
  • The Stranger and the Gunfighter, Action, Italien 1974
  • Die Klapperschlange, Action-Thriller, USA 1981
  • Geheimcode Wildgänse, Action, Italien, Deutschland 1984
  • Die Jäger der Goldenen Göttin, Abenteuer, Italien 1985
  • Der Commander, Action, Deutschland, Italien 1988